Leptospirose auch Stuttgarter Hundeseuche genannt ist eine weltweit auftretende Infektionskrankheit. Sie wird von Leptospiren ausgelöst. Es handelt sich hierbei um schlanke, spiralförmige Bakterien, die am Ende hakrenförmig gebogen sind.
Es gibt hunderte von verschiedenen Leptospiren, mindestens 8 von Ihnen können auch für den Hund gefährlich sein. Die Überträger dieser gefährlichen Krankheit sind unter anderem Mäuse, Ratten, Füchse und Wildschweine.
Die Leptospiren werden über den Urin abgegeben. Dadurch wird die Umwelt mit dem Erreger verseucht. Sie lauern meist in stehenden Gewässern, Pfützen, Wiesen und in Schlafplätzen von Wildtieren.
Inhalt
Faktencheck Leptospirose
- weltweit auftretende Infektionskrankheit
- 10 Leptospirosen sind für den Hund gefährlich
- Überträger: Ratten, Füchse und Wildschweine
- Die Leptospiren lauern in stehenden Gewässern
Achtung: Leptospieren gehören zu den so genannten Zoonosen. Sie können vom Hund auf den Mensch übertragen werden und umgekehrt!
Leptospirosen dringen über die Schleimhäute und über kleinste Hautwunden in den Körper ein. Dort vermehren sie sich über den Blutkreislauf und besiedeln die Organe.
Leptospiren überleben in feuchter Umgebung bei Temperaturen zwischen 0-25°C am besten. Vor allem nach starken Regenfällen oder Überflutungen in den späten Sommermonaten treten häufiger Fälle auf.
Hunde zwischen vier und zehn Jahren sind stärker betroffen als Jungtiere unter einem Jahr.
- Oben in der Leiste stehen die 8 gefährlichen Leptospiren (in unterschiedlichen Farben)
- von 2009 bis 2011 hat die Zahl der positiven Titer zugenommen
- N=1183 ist die Gesamtanzahl der untersuchten Fälle
- trotz gesunkener Untersuchungen ist die Zahl der positiven Fälle gestiegen
Auswirkungen und Risikogruppen
Risikogruppen
- Hütehunde
- Jagdhunde
- Jäger
- badefreudige Rassen
- Tierärzte
- Tierpfleger
- Hundetrainer
- Hundehalter mit engem Kontakt zu ihrem Hund
Wie äußert sich Leptospirose beim Hund?
- Fressunlust
- Fieber
- Erbrechen
- Dehydration
Die Anfangssymptome passen auf viele Krankheiten, sodass sie oft erst erkannt wird wenn die Organe schon massiv geschädigt sind. Die Krankheit kann leider einen schnellen Verlauf zeigen, der tödlich enden kann.
Wie erfolgt die Diagnose?
Der Nachweis von Leptospiren im Urin oder Blut ist schwierig. Sicherheit gibt nur ein Nachweis von Antikörpern gegen Leptospiren der in Speziallaboren oder per Schnelltest in der Tierarztpraxis ermittelt wird.
Behandlung
Erkrankte Hunde bekommen mehrere Wochen Antibiotika. Eine antibiotische Therapie sollte in zwei Phasen erfolgen:
1. kritische Phase: Ampicillin oder Amoxicillin 20-25 mg/kg i.v. 3xtäglich
2. Phase: Doyxcyclin 10 mg/kg 1-2xtäglich über mindestens drei Wochen um eine renale Ausscheidung zu verhindern (Quelle: F. Gaschen WSAVA 2008).
Die Prognose variiert je nach Studie von 50-90% Genesung nach etwa 10 Tagen. Entscheidend ist hierbei der Punkt Oligurie/Anurie durch Nierenversagen.
Da meistens die Nieren betroffen sind und der Hund unter starkem Durchfall leidet, kann es notwendig werden dem Hund Flüssigkeit über Infusionen zu geben und Medikamente gegen Erbechen zu verabreichen.
Erkrankte Hunde die Leptospieren ausscheiden müssen leider isoliert werden.
Präventivmaßnahmen
Durch eine Schutzimpfung und den Hund nicht aus Pfützen und stehenden Gewässern während feuchtwarmen Perioden trinken lassen.
Seit Beginn der 70er Jahre werden weltweit Impfstoffe gegen die häufigsten Leptosiren hergestellt. Die Grundimmunisierung erhält Ihr Hund durch zweimalige Impfung im Abstand von 3-4 Wochen. Danach wird einmalig im Abstand von einem Jahr nachgeimpft.
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